16. Juni 2011

Nach 2 Tassen Cafe con Leche und 2 Croissants Verabschiedung von Finisterre und Abfahrt nach Santiago und dann direkt zum Airport.

Und das Fazit?

Nun auf jeden Fall kann ich schon mal soviel sagen: Ich bin am Schluss meiner Reise – aber nicht am Ende. Der eine oder andere „Camino“ – in welcher Form auch immer – wird noch folgen – oder anders gesagt: Nach dem Camino ist vor dem Camino.

Fuer jeden einzelnen Kommentar auf meiner Webseite moechte ich mich von ganzen Herzen bedanken. Es tut gut zu sehen, dass Menschen an einen denken bzw. sich mit einem beschaeftigen, besonders wenn man relativ lange und relativ weit weg ist.

Liebe Grüße

Sandro

Veröffentlicht unter 13. bis 16. Juni 2011 | 2 Kommentare

15. Juni 2011

So heute bin ich wie schon erwaehnt nach Finisterre gefahren. Und als ich da so an der Promenade laufe, sehe ich Hans – diesmal sah ich ihn tatsaechlich bevor er mich sah. Haette ich nicht gedacht, dass ich ihn nochmal treffe. Und nochmehr ueberrascht war ich als da noch Gisela dabei war, die Pilgerin, die damals die Traktorfahrt fuer mich klar machte. Die Freude war riesengross. Und da waren noch andere bekannte Gesichter aus der Camino-Family. Abends ging ich dann wie es Tradition ist ans Kap um den Sonnenuntergang anzuschauen (von dem man nicht wirklich viel sah, da es bewoelkt war).

Nach Sonnenuntergang haben wir dann mit einigen Pilgern, wie schon viele viele Pilger vor uns, einige persoenliche Sachen verbrandt. Bei mir gingen ein paar Socken drauf, die sicher ein wirklich – ihrer Bestimmung nach – erfuelltes Leben hatten, sowie eine Fussbinde. 

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14. Juni 2011

Heute habe ich einen relativ faulen Tag gehabt. Natuerlich erstmal nett gefruehstueckt und dann in die Kathetrale. Da war gerade noch eine Messe „am Laufen“ bei der ganz schoen das Weirauchfass durch den Raum geworfen wurde. Ich bin dann noch zur 12.00 Uhr Pilgermesse gegangen und anschliessend hatte ich noch ein gutes Mittagessen.

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13. Juni 2011

Heute bin ich kur vor 07.00 Uhr nach einem Fruehstueck los und habe zwischendurch noch mal ein 2. Fruehstueck eingenommen. Es war nebelig und regnete leicht bis manchmal mehr. Gegen 10.30 Uhr kam ich an den Stadtrand von Santiago und ca. eine Stunde spaeter war ich an der Kathetrale. Da rief ploetzlich eine der Italienrinnen nach mir, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte – die Begruessung war herzlich. Sie hat ihre 1000 KM voll. Sie ist bis ans Kap gelaufen und noch nach Muxia. Ich habe dann erst mal meine Compostela abgeholt 🙂  und bin dann was essen. Dann rief ploetzlich die Pilgerin aus der Slowakei, die mich mal zum Essen einlud, nach mir. Sie kam gerade mit der Polin, die sich auch auf das Wiedersehen freute, von der Pilgermesse. Sie waren auch beide mit Magen-Darm-Problemen krank. Vielleicht werde ich sie morgen nochmal sehen, sie fahren auch nach Finisterre. Fuer mich ist es morgen unguenstig, weil die Pilger-Messe gegen 13.00 Uhr beendet ist und da faehrt gerade der Bus los. Der naechste erst gegen 19.00 Uhr und die Fahrzeit betraegt 3 Stunden. Da muss ich mal noch ueberlegen. Ich habe auch noch einige andere bekannte Pilgergesichter gesehen. Eingecheckt habe ich dann in einer Herberge ausserhalb der Zentrums. Wie werde ich diese zeitgeschalteten (oder bewegungssensitiven) Lampen in vielen spanischen Toiletten vermissen, von denen einige so eingestellt sind, dass man nicht mal den Hauch einer Chance hat, sein Geschaeft zu vollenden, bevor das Licht ausgeht. Heute habe ich es auch beim Duschen erlebt, dass Licht in der Sanitaeranlage ging erst wieder an, als jemand die Tuer reinkam. So wie es momentan aussieht, werde ich wohl erst am 15.06. nach Finisterre fahren und dann nicht mehr nach Muxia. Meine Pilger-Reise endete heute hier offiziell nach 40 Tagen und ca. 900 KM – leider etwas frueher als geplant.

Veröffentlicht unter 13. bis 16. Juni 2011 | 1 Kommentar

12. Juni 2011

Habe mich heute mal wieder gewundert, warum z.B. die Cafes geschlossen haben, bis mir wieder auffiel, dass ja ein Sonntag ist. Habe aber trotzdem ganz in der Naehe ein offenes gefunden und erstmal gefruehstueckt bevor ich dann kurz vor 08.00 Uhr los bin. Gegen 13.30 Uhr kam ich dann in Pedrouzo an der oeffentlichen Herberge an.

Ist schon merkwuerdig, morgen ist es vorbei, wenn ich in Santiago ankomme……..

Eigentlich habe ich noch knapp 2 Tage ueber, fuer einen Fussmarsch nach Finisterre fallen aber 4 Tage an, bei guter Kondition 3 Tage – ohne Aufenthalt und Rueckreise. Momentan uerberlege ich noch, ob ich in Finisterre bleiben soll oder noch nach Muxia oder doch noch einen Tag in Santiago. Wer weiss, vielleicht spielt das Wetter doch noch mit. Werde mich morgen bei der Touristen-Information in Santiago mal informieren.

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11. Juni 2011

 

War wieder eine angenehme Nacht, nur 3 andere Pilger ausser mir auf dem Zimmer. Deswegen wollte ich auch gar nicht aufstehen, als mein Wecker sich bemerkbar machte

und schlief noch etwas weiter. Nach spaetem Fruehstueck machte ich mich dann so gegen 07.30 Unr los und nahm spaeter noch ein zweites Fruehstueck ein – Fruehstuecken ist einfach genial – unter gewissen Voraussetzungen.  Relativ frueh auf dem heutigen Weg haben mich zwei Pilgerinnen mit lauten „Peregrino“-Rufen vom falschen Weg zurueckgeholt – danke schoen 🙂  .  Heute habe ich mich entschieden, nicht die 90KM von Santago nach Finisterre zu laufen, sondern mit dem Bus hin zu fahren. Ich habe einfach zu viel Zeit durch Krankheit verloren. Ein Fussmarsch dahin wuerde bedeuten jeden Tag bis an die Grenzen zu laufen, was hohe koerperliche Anstrengung (verbunden mit erhoehtem Gesundheits-Risiko) und mehr Stress mit sich bringen wuerde. Ich muesste dann am selben Tag an dem ich in Santiago ankomme gleich wieder weg. Waere alles nur eine einzige Hetzerei und haette kein Spass- oder Sinn-Faktor mehr. Obwohl ich mich damit abgefunden habe, finde ich es sehr schade, denn gerade die letzten Pilger-Tage ans Kap bzw. die letzten Schritte nach 6 Wochen Fussmarsch wenn man endlich das riesengrosse Meer vor sich sieht, habe ich mir besonders schoen ausgemalt und mich schon sehr darauf gefreut. Ich habe auch schon daran gedacht nur die letzte der 3 bzw. 4 Etappe zum Kap zu laufen, aber nach hin und her ueberlegen denke ich, macht das auch keinen Sinn. So werde ich wohl nach jetzigem Stand am 13.06. in Santiago ankommen, wobei die Tagesetappen bis dorthin sich um gemuetliche 20 KM bewegen werde. Werde dann wohl am 14.06. mit dem Bus nach Finisterre fahren und die restlichen paar Kilometer ans Kap laufen (Der Wetterbericht fuer diese Tage ist leider nicht so toll, ich hoffte auf einen schoenen Sonnenuntergang). Ich werde dann ein oder zwei Tage dort entspannen (Evt. noch nach Muxia fahren) und dann am 16.06. zurueck nach Santiago fahren (oder evt. auch einen Tag frueher), wo dann am gleichen Tag mein Flieger abhebt. Heute bin ich so 24 KM gelaufen bis ans Ziel Arzua. In einem Ort vorher kommt mir ploetzlich Hans entgegen. Das war der Pilger, mit dem ich mein erstes Herbergszimmer geteilt hatte, das war am 04.05. Irgendwie hatte ich schon daran gedacht ihn wieder zu treffen. Am fruehen Nachmittag habe ich dann in der Herberge eingecheckt – eigentlich fuer 10 EUR zu teuer – grosser Schlafraum mit wenig oder keiner Luftzufuhr, einer Herdplatte, unter der eine Waschmaschine steht, die die Hospitalera mit Hilfe eines Messers oeffnen muss. Nachdem ich mir was zu essen gemacht hatte, war Internet angesagt. Schwups 2 EUR Stueck rein – aber nichts passierte. Ich sagte dem Pilger, der kurz vorher kam und auch Internet nutzen wollte, dass das Geraet Probleme macht und ich jemanden hole. Als wir zuerueck kamen, sass der Pilger schon dran und war eifrig am Internet nutzen. Scheinbar nahm das Geraet keine 2 EUR Muenzen aber 1 EUR und 50 Cent. Soviel zum Thema Charakter und Egoismus. Ich haette mit ihm weiss Gott was machen koennen. Ich versuchte mich zu beruhigen – er hatte fuer eine halbe Stunde Geld eingeschmissen. Diese Zeit nutzte ich dafuer handschriftliche Vermerke ueber diesen Typ ihn mein Tagebuch zu kritzeln und ihn sehr boese von hinten anzuschauen. Und siehe da, nach einer Viertelstunde war er schon fertig und ueberliess mir den PC mit dem restlichen Guthaben – braver Pilger 🙂 .

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10. Juni 2011

Letzte Nacht war wieder einer der angenehmeren Naechte. Ich bin dann so gegen 07.00 Uhr los unter Geleitung der oertlichen extremst

ausgebildeten Kampfhundestaffel (siehe Foto). Mittags wollte ich was essen, hatte auch schon einen schoenen „Plato“ herausgessucht, aber dann hiess es, „no

Plato! Bocadillo!“ Ne, wenn ich auf irgendwas keine Lust mehr habe dann auf belegte Baguettes. Also bin ich dann wieder los gestiefelt – auf ins naechste Dorf, um mir dort ein teures Mittagsessen einzuverleiben 🙁  . Aber war wenigstens ok.  Nach getaner „Arbeit“ machte ich mich gegen 14.30 Uhr wieder auf den Weg nach Palas de Rei – meinem Tagesziel – und aergerte mich regelmaessig ueber die immer mehr werdenden Radpilger,  die von hinten angebraust kamen und oft ohne zu klingen an einem vorbei rasten. Vor lauter Angst mit einem zusammenzustossen, drehte ich mich regelmaessig um und peilte die Lage. Auch verwunderlich, teilweise ist eine schoene neue asphaltierte Strasse direkt neben dem Camino, die wenig befahren ist, aber die Fahradfahrer lieben es anscheinend, ueber enge, sehr steinige Wege zu flitzen. Dabei wundere ich mich ohnehin, dass die meisten so ein hohes Risiko eingehen und, ob auf Wegen oder Strassen, mit einem Tempo unterwegs sind, dass es mir kalt den Ruecken runterlaeuft. Am Ziel warteten dann schon am Ortseingang zwei relativ grosse noch weitgehend freie Herbergen und eine Touristinformation. Letztere bescuchte ich gleich, um mir einen Stadtplan und Infos zu holen. Die oeffentlichen Herbergen im Stadtkern sollten belegt sein, ich solle es bei den privaten versuchen. Sie schrieb mir zwei auf und markierte sie auf dem Plan, wobei einer der Herbergen schon in meinem Fuehrer aufgefuehrt war. Ich dackelte dann mit dem Plan in der Hand los und wunderte mich, dass ich schon nach kurzer Zeit die erste Herberge erreichte, mit der ich eigentlich erst spaeter rechnete. Die war dann auch promt belegt. Also weiter den Pfleilen nach auf der Suche nach der zweiten. Am Ortsausgang kam es mir merkwuerdig vor – die Herberge war nicht ausfindig zu machen – kein Wunder – wenn ich den Plan richtig herum gehalten haette, waere mich klar gewesen, dass ich schon laengst dran vorbei war 🙁 . Naja, auch nicht schlimm, also ab in den naechsten Ort, denn zurueck zu den grossen Herbergen zu laufen, waere quatsch. Irgendwann auf dem Weg heute kam ich dann auch an Kilometerstein 72 vorbei – immer diese Schmierfinken 🙂 . Im naechsten Dorf fand ich dann auch eine Bleibe – allerdings keine Kueche – also gab es wieder ein Peregrino-Menue – insgesamt war das ein teurer Tag – und langer – ich bin bis San Xulian 37 KM gelaufen und hatte 2 neue Blasen. Auf dem Weg vom Restaurant in die Herberge auf der gegenueberliegendene Strassenseite, konnte ich dann noch beobachten wie die zukuenftigen Rindersteaks von der Weide in den Stall getrieben wurden (siehe Foto) 😉  . 

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