08.30 Uhr gab es erst Fruehstueck – was solls…ich hatte den Schlaf gut gebraucht. Auch wenn die Kirchenglocken manchmal etwas gestoert hatten, war die Nacht doch zufriedenstellend. Und ich war erstaunt, dass ich mich koerperlich im Grossen und Ganzen fit und bereit fuer die Tagesetappe fuehlte. Das Fruehstueck war reichlich und gut. Ich packte mir noch ein paar Kekse ein und machte mich gegen 09.30 Uhr auf den Weg. Es war bewoelkt, etwa windig und regnete ein wenig. Eigentlich optimal zum Wandern. Ich hatte ein tolles Gefuehl und genoss die schoene Landschaft.
Als ich dann in den naechsten Ort kam (Santa Cillia de Jaca) bin ich wieder dem ersten Pilger begegnet sein meinem Umweg zum Kloster. Immer noch froh, den gestrigen Tag gut ueberstanden zu haben (trotz ziemlicher Beanspruchung wohl jedes Bein- und Fussmuskels) -vielleicht lag es auch am Franzbranntwein oder den abendlichen guten Wuenschen meiner Schwester-, verliess ich gegen 12 Uhr das Dorf wieder und kam gegen 15.00 Uhr (die letzten 3 KM waren wieder ein schwieriger Aufstieg) in Arres an.
Eingecheckt in die Herberge und gluecklich, dass ich nicht eine Stunde spaeter kam, denn da goss es nur so aus Kuebeln herunter und stuermte ordenlich – das war ziemlich ungemuetlich fuer die die da noch kamen. Dann Abends kam die Ueberraschung des Tages – ich sprache mit einem deutschen Mann, bei dem sich dann herausstellte, das es sich um einen Kunden von mir handelt – wie klein doch die Welt ist. Desweiteren waren unter den Pilgern, Amerikaner, Italiener, Englaender und weitere Deutsche. Die Hospitaleros (das sind diejenigen die fuer den Betrieb verantwortlich sind) hatten fuer uns leckeres Essen zubereitet – ein Nationalgericht. Eine Art Kartofellsuppe mit Choriza – einer spanischen Wurst. Dazu gab es noch Salat, Obst und Joghurt.
Anschliessend haben wir gemeinsam den Sonnenuntergang (leider war es noch bewoelkt) betrachtet, der hier einer der schoensten am Camino sein sollte und sind dan noch in die kleine Kapelle im Ort gegangen und haben gebetet.
Ein Pilger – ein Spanier, sang noch ein improvisiertes Lied ueber den Camino – was sehr bewegend war. Ich verstand zwar nicht, was es sang, aber spuerte gut, dass es von Herzen kam. Nach der Kirche gingen wir noch in eine Bar auf einen Kaffee, Tee, Kakao und Co. Auf meine Frage nach dem Wetter fuer den naechsten Tag meinte der Hospitalero …Manana (morgen)…what is Manana…Manana ist nothing…yesterday is nothing….today ist today…. and important….tja…hat er ja recht…das jetzt zaehlt…wieso soll man sich zu sehr ueber die Vergangenheit oder Zukunft machen und dabei die Gegenwart vernachlaessigen?



