03. Juni 2011

Heute gehts wieder mal frueher los, so gegen 06.30 Uhr. Weil – habe heute wieder ne laengere Strecke geplant – so 24 KM. Ich habe dann zwischendurch oefters Rast eingelegt und mich mittags etwas laenger auf eine Wiese eines schoenen Rastplatzes gelegt und etwas gedoest. Klar – so was holt einen wieder ein – spaetestens wenn es dann wieder los geht und die Hitze schon merklich gestiegen ist – aber so isses dann halt, also gehe ich langsam weiter, nachdem ich mein Kopftuch ordenlich nass gemacht und aufgesetzt habe. Darueber der Hut und noch schoen eingecremt. Irgendwann war ich dann in Weinbergen unterwegs…Weinberge und Weinberge… und kein Pilger – aber Fusspuren. Hm, ich war mir nicht mehr sicher, ob ich hier richtig bin, aber ich ging mal weiter. Irgendwann sass dann eine Pilgerin auf einem Stein, die eine Zigarette rauchte. Ich glaube die war genauso froh, dass sie jemanden sah, wie ich. Nachdem sich die Kommunikationssprache geklaert hatte, gab ich ihr zu verstehen, gluecklich zu sein, einen anderen Pilger zu sehen, da ich schon dachte auf dem falschen Weg zu sein.  Sie meinte darauf, dass sie das gleiche dachte, und deswegen erst einmal Zigarettenpause eingelegt habe. Aber sie denke, es sollte schon der richtige Weg sein. So gehe ich dann ermutigt nach einem beherzigten „Buen Camino“ wieder weiter meines Weges und sah dann auch irgendwann wieder Camino-Zeichen und folgend auch wieder Pilger, die von einem anderen Weg her kamen. Das war dann wohl ein Alternativweg. Dann endlich gegen 15.00 Uhr erreichte ich die Herberge, wo ich wieder auf bekannte Gesichter traf – eine Frau aus Polen und eine aus der Slowakei, die mich direkt zum Essen einlud. Passte gerade gut 🙂 . Anschliessend Waesche waschen, duschen und schlafen. Kurz nach 19.00 Uhr bin ich dann aufgewacht, ein paar Minuten spaeter kam dann die polnische Pilgerin zu mir, um mir zu sagen, dass es bald Abendessen gibt. Baguette und Co.  🙂 . Also schnappte ich auch noch meine Essenssachen und begab mich nach unten in den Essraum. Da wartete dann allerdings Spaghetti und Tomatensosse auf mich, die andere Pilgerfrauen zubereitet hatten und spontan weitere Pilger dazu einluden – ok – bevor ich mich schlagen lasse 😉  .  Nach dem Mahl kuehlte ich dann noch meine Fuesse mit Eis und stellte fest, dass ich ja nur noch ca. 200 KM bis Santiago und dann noch mal 90 KM zum Kap habe. Oi… dann habe ich so rund 700 KM hinter mir – hoert sich viel an – kam mir aber (trotz Schmerzen) gar nicht so lang vor. Naja, bin ja nicht am Stueck gelaufen und die ca. 4 Wochen gingen aus jetziger Sicht auch ziemlich schnell vorueber.

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