04. Juni 2011

Start kurz vor 07.00 Uhr. Heute gibt es wieder einen „schoeneren“ Alternativweg – den camino duro, der ueber die Berge fuehrt. Die Hauptroute geht an der Strasse entlang. Wenn ich schon hier bin – also den duro. Der steile Einstieg zeigte mir schon, auf was ich mich da einlasse. Aber der Weg sollte sich mit seiner schoenen Aussicht und sowie der schoenen

und „Pilgereinsamen“ Natur dafuer bedanken. Die meisten Pilger liefen den Hauptweg – vielleicht weil der Einstieg auch schlecht markiert war. Trotz schwierigem Weg, habe ich es nicht bereut – es war tatsaechlich einsam und wunderschoen da oben und als ich dann noch einige zig Meter weg vom Weg hoch auf die Spitze des Berger lief – wurde es fantastisch, so das ich mich hinsetzen und einfach nur die Natur beobachten und geniessen musste. Doch ich hatte es ja noch nicht geschafft, deshalb musste ich dann auch bald weiter auf meinen Weg zum Tagesziel. Und dieses wollte und wollte sich nicht zeigen. Die letzten Kilometer wurden schwieriger bzw. schmerzlicher und ich immer unangehaltener, so dass ich schon lautschreind fragte, wo diese Herberge endlich ist. 1000 gefuehlte Kurven durch einen Wald und hinter jeder erhoffte ich ein Haus zu sehen – aber nein – weitere Kurven. Aber irgendwann dann geschah doch das Wunder – das erste Haus – wow, ich bin gerettet. Kurz danach endlich die „Schwaebische Herberge“ – sehr schoen, mit kleiner Kirche. Ich habe mich ich die sehr kurze Schlange eingereiht, eingecheckt, geduscht und eingekauft. Eigentlich wollte ich Essen zubereiten, aber als ich zurueck kam, fuehlte ich, dass ich mich hinlegen muesste. Irgendwann spaeter bin ich aufgestanden und zur Toilette gerannt um mich zu uebergeben – toll, das habe ich auch noch gebraucht. Mir war Uebel und ich bekam Schuettelfrost. Als mich die Herbergsmutter sah, fragte sie mich, ob es mir kalt ist und ich eine Decke wollte. Ich sagte ihr was los ist. Sie bot mir daraufhin ein anderes Bett (naeher an der Toilette) im Schlafraum an bzw. ein Bett in einem ungenutzten Schlafraum im Keller unmittelbar in der Naehe der Toilette. Ich waehlte letzteres, auch weil ich nur Ruhe wollte (vor allem auch in der Nacht) aber auch die anderen Pilger nicht stoeren wollte. Die Herbergsmutter aber auch ihr Mann kuemmerten sich herzlich um mich, schauten von Zeit zu Zeit nach mir und fragten mich was ich brauche. An dem weiteren Tag hatte ich mich dann wohl bestimmt 5 mal uebergeben und es kam noch ein „Darmproblem“ dazu, was mindestens genauso schlimm – wahrscheinlich aber noch heftiger war. Essen und trinken konnte ich nichts mehr. Nur Ruhe und Schlaf – letzterers unter 3 Decken. Ich hatte zwar keinen direkten Blick raus aus dem einen Fenster in dem Raum, aber ich konnte hoeren, dass das Wetter an dem Tag schlecht war.

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